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8. Februar 2013 um 23:26

Die Abhängigkeit von koordinativen und konditionellen Leistungsvoraussetzungen

Koordinative Leistungsvoraussetzungen gehen sehr stark mit konditionellen Niveauebenen einher. So kann man in fast allen Sportarten beobachten, dass eine Abnahme von konditionellen Potentialen eine Beeinträchtigung der koordinativen Fähigkeiten zu Folge hat.

Um die Stabilität koordinativer Leistungspotentiale zu verbessern, ist es sinnvoll, das Konditionstraining mit einem Koordinationstraining zu verknüpfen. Das geht in beide Richtungen. So können zum einen koordinativen Übungen durch physischen Belastungsdruck durchgeführt werden. Die andere Variante wäre, koordinative Elemente verstärkt in konditionelle Trainingsübungen einfließen zu lassen, um die koordinativen Anforderungen sportartspezifischer auszubilden.

Kraftübungen in Verbindung mit koordinativen Anforderungen

Eine typische Übung, die den Zusammenhang zwischen konditionellen und koordinativen Leistungsvoraussetzungen gut zeigt, ist das Krafttraining von alpinen Skiläufern. Alpine Skiläufer müssen zur Bewältigung der Pisten hohe Kräfte unter äußerst labilen Gleichgewichtsbedingungen aufbringen. Um diese spezifische Kraftvoraussetzungen zu trainieren, werden Kniebeugen oder Übungen mit einer Langhantel auf instabilen Standflächen durchgeführt. Der labile Untergrund wird mit Hilfe von Weichbodenmatten und so genannten Wackelbrettchen simuliert.

Eine Erhöhung der koordinativen Anforderungen kann ebenso erreicht werden, wenn man die äußeren Bedingungen erleichtert. So könnten Basketballer beispielsweise mit einem deutlich leichteren Ball trainieren. Oder Eishockeyspieler führen ein Training mit normaler Trainingskleidung durch. Ohne die Eishockeyausrüstung, die mehre Kilogramm wiegt, werden die Bewegungsabläufe kann anders wahrgenommen und verarbeitet. Auch das kann die koordinative Variabilität verbessern.

Koordinationstraining unter Ermüdungsbedingungen

Ein letzter Bereich, der den Zusammenhang zwischen konditionellen und koordinativen Leistungsvoraussetzungen verdeutlicht, ist ein Koordinationstraining, das unter Ermüdungsbedingungen stattfindet. Wichtig ist, dass bei dieser Form des Koordinationstraining sicher beherrschte technische Fertigkeiten zur Anwendung kommen, um zu vermeiden, dass diese unter der variablen Ausbildung in der Ermüdungsphase wieder „verloren“ gehen können.

Die Sportwissenschaft spricht von einem Kompensationseffekt des Zentralen Nervensystems. So schaltet der Körper bei Ermüdungserscheinungen einfach auf andere motorische Einheiten um. Die Folge: Die Ausbildung von koordinativen Fähigkeiten kann beim Training unter Ermüdungsbedingungen zusätzlich optimiert werden.
Fazit:
Um die Ausprägung und Schulung von koordinativen Leistungsvoraussetzungen zu verbessern, hat es sich als sinnvoll erwiesen, diese mit konditionellen Elementen zu verbinden, mit dem Ziel, den physischen Belastungsdruck zu erhöhen.

31. Oktober 2012 um 16:22

Bestandteile des Koordinationstrainings, Teil 1

Wahrnehmungstraining

Die Aufnahme und Verarbeitung von sensorischen Informationen nimmt eine Schlüsselrolle im Koordinationsprozess ein – im Allgemeinen fasst man diesen Bereich mit dem Wort Wahrnehmung zusammen. Ein spezielles Wahrnehmungstraining ist im Rahmen der Bewegungskoordination daher unerlässlich. Ziel beim Wahrnehmungstraining muss es sein, die Sensibilisierung für aufgabenrelevante Informationen sowie deren Verarbeitung zu forcieren.

Bewegungsempfindungen in den Vordergrund rücken

Dabei sollte das Augenmerk auf dem Bewusstmachen der unterschiedlichen Bewegungsempfindungen liegen. Hilfreich dabei ist es, die elementaren Orientierungspunkte für die Feinkoordination zu finden, um auch geringe Unterschiede im Informationsangebot differenziert wahrzunehmen.

Eine wesentliche Bestandteil des Wahrnehmungstrainings ist, auch irrelevante oder störende Informationen zu erkennen und zu lernen, diese auszublenden beziehungsweise sich nicht von diesen ablenken zu lassen. So könnte das beim Sportspiel zum Beispiel das Attackieren eines Gegenspielers sein oder akustische Signale wie Zurufe.

Wahrnehmungstraining sportartspezifisch ausrichten

Unter Erhöhung des Zeitdrucks nimmt das Wahrnehmungstraining eine andere Intention an. So geht es zum Beispiel beim Volleyballtraining im Leistungssport oftmals mehr darum, weniger wahrscheinliche Situationsfolgen auszuschließen, um vor allem Aktionszeit zu gewinnen.

Wichtig ist es, dass Situations- und Entscheidungstraining stets mit konkreten und praxisorientierten Bewegungsaufgaben zu verbinden. Sportspiele sind zudem von komplexen Handlungsketten geprägt – das Wahrnehmungstraining sollte hier in die Realisierung von Handlungsketten eingebettet werden.

Gleichgewichtstraining

Die Gleichgewichtsfähigkeit ist eine der koordinativen Fähigkeiten. Im Rahmen des Koordinationstrainings nimmt sie allerdings eine Sonderrolle ein, ist im Vergleich zu den anderen koordinativen Fähigkeiten als fundamentaler einzustufen. Beim Koordinationstraining ist das Training der Gleichgewichtsfähigkeit wie eine Art roter Faden zu sehen.

Anders ausgedrückt: Die Gleichgewichtsregulation ist auf allen Niveaus des Koordinationstrainings unverzichtbar. Genauso wie beim Wahrnehmungstraining muss das Gleichgewichtstraining mit relevanten Bewegungsaufgaben kombiniert werden.