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26. November 2012 um 14:00

Wahrnehmungstraining, Teil 1

Das Wahrnehmungstraining kann forciert werden, indem man die zu Aufgabenbewältigung erforderlichen Informationsbedingungen verändert. Die Informationsanforderungen können sowohl verändert als auch gesteigert werden. Dabei ist folgendes zu beachten:

Eine Erschwerung der Wahrnehmungsbedingungen kann auf 2 Wegen erfolgen. Zum einen können das Informationsangebot bzw. die Reizvielfalt erhöht werden, zum anderen ist es aber auch möglich, die Informationsdichte zu verringern. So kann beispielsweise bei der visuellen Wahrnehmung sowohl zu wenig Licht als auch zu viel Licht in Form einer Blendung eingesetzt werden, um die Wahrnehmungsanforderungen zu erschweren.

Die Koordinationsanforderung beim „Herunterfahren“ eines Informationsreglers erhöht sich, weil es zu einer Verlagerung auf andere Sinneskanäle kommt, so zum Beispiel bei der taktilen oder kinästhetischen Information, wenn die visuellen Informationskomponenten reduziert werden.

Änderung der optischen Informationsanforderungen

Folgende Änderung der optischen Informationsanforderungen kann die Bewegungskoordination erschweren:

• Veränderung der Beobachtungsentfernung und -perspektive
• Erhöhung der Komplexität des visuellen Feldes (Spielen vor einem homogen farbigen Hintergrund im Gegensatz zu Spielen vor einem „unruhigen“ Hintergrund)
• Veränderung der Dynamik des zu beobachteten optischen Feldes (höhere Bewegungsgeschwindigkeiten der teilnehmenden Objekte)
• schwache Beleuchtungen im Gegensatz zu sehr grellen bzw. blendendem Licht
• Wechsel der Beleuchtungsbedingungen (Licht/Schatten)

Änderung der akustischen Informationsanforderungen

Folgende Änderung der akustischen Informationsanforderungen kann die Bewegungskoordination erschweren:

• Verringerung bzw. Übertreibung rhythmischer Vorgaben (So kann der Rhythmus durch Klatschen, Musik oder einen akustischen Schrittmacher hervorgerufen werden, an dem sich der Sportler wechselseitig orientieren muss)

• künstliche Geräuschkulissen erzeugen, wie ungewohnter Lärm, hervorgerufen beispielsweise durch Fangesänge

• Ausschalten der typischen Rückmeldungsgeräusche (Umgebungsgeräusche wie Zurufe, Ballprellen, usw.) infolge der spezifischen Bewegungsausführung
(Das kann zum Beispiel mit dem Einsatz von Kopfhörern erfolgen, welche die Umgebungsgeräusche überdecken)

Wichtig ist beim Wahrnehmungstraining, neben der Änderung der akustischen und optischen Informationsanforderungen auch andere variierende Bedingungen mit einzubeziehen, um die präzisen Bestimmung von Eigen- und Fremdbewegungen zu verbessern. Das können zum Beispiel zusätzliche Kopfbewegungen, unterschiedliche Ausgangstellungen oder Bewegungsgeschwindigkeiten sein.

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