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18. Juni 2014 um 16:22

Koordinationstraining – Grundlage, Zielsetzung und Umsetzung

Das Koordinationstraining ist eine wichtige Grundlage in allen Sportarten und ermöglicht dem Sportler seine Agilität, Beweglichkeit und sein Reaktionsvermögen zu steigern. Trainingseinheiten, die auf die Steigerung der Koordination aufgebaut sind, können in unterschiedlicher Form und mit verschiedenen Hilfsmitteln durchgeführt werden.

Grundlage für die Trainingseinheiten ist ein optimal abgestimmter Trainingsplan, der genau auf die Bedürfnisse und den Trainingsstand der Sportler abgestimmt ist. Die Spieler sollen dabei herausgefordert, aber nicht überfordert werden. Durch die Erreichung der gesetzten Ziele im Training wird die Motivation gesteigert, wodurch letztendlich die Mannschaft gemeinsam im eigentlichen Spiel Erfolge erzielen kann.

Training für die Steigerung der Koordination

Das Koordinationstraining kann in Spielform als Einzeltraining oder in kleineren Gruppen durchgeführt werden. Die Zielsetzung der Trainingseinheiten beruht auf der Optimierung von bestimmten Prozessen, die sich im Spielablauf ergeben und sich auf die Wahrnehmung beziehen. Zudem wird das Entscheidungsverhalten deutlich verbessert, da schnelle Reaktionen nötig sind. Der Sportler lernt während der Trainingseinheiten seine Bewegungen zu steuern, und seine Handlungen genau auf die Situation abzustimmen. Er entwickelt Kreativität bei der Umsetzung und findet schnell Lösungen für jede auftretende Spielsituation. Gerade im Mannschaftssport gehört auch das Miteinander dazu, da nur durch eine starke Mannschaft, die zusammen spielt, gesetzte Ziele erreicht werden können.

Aufgabe des Trainers

Der Trainer hat die Aufgabe, die Sportler während des Koordinationstrainings zu beobachten und ihre Schwächen zu erkennen. Anhand dieser Informationen werden zukünftige Trainingsabläufe geplant, die speziell auf die Schwachstellen der Mannschaft ausgelegt sind, um ein optimales Zusammenspiel zu gewährleisten.

Kategorie: Allgemein – Autor: kd

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23. Mai 2013 um 18:49

Koordinationstraining – Plyometrics / Plyometrisches Training 2

Plyometrics sind ein Typus hochintensiver Übungen, um die eigene Geschwindigkeit, Beweglichkeit und Kraft zu maximieren. Da diese Übungen die spezifischen Muskeln extrem belasten, ist es ausschlaggebend, die richtigen Techniken zu verwenden und dem Körper genug Zeit zur Erholung zu geben.

Ansonsten sind Verletzungen nicht auszuschließen. Plyometrics sind zum Schlüsselwort der 90-iger Jahre geworden. Wenn plyometrische Übungen in Verbindung mit periodischem, d.h. regelmäßigen Gewichts- und Sprinttraining angewendet werden, sind enorme Verbesserungen der Sprungkraft, der Schnelligkeit und Beweglichkeit beobachtet worden.

Diese Art des Trainings ist eigentlich dem Unterkörper gewidmet, allerdings existieren auch Übungen für den Oberkörper. Man kommt also zu dem Ergebnis, dass plyometrische Übungen und ein Hanteltrainings-Programm der ideale Weg sind, um die Sprungkraft und Sprunghöhe zu verbessern, vorausgesetzt, die Plyometrics werden richtig durchgeführt.

Plyometrisches Training für den Oberkörper

Ziel: Verbesserung der Kraftkomponenten, Verbesserung inter – und intramuskulärer Koordination
Plyometrisches Training lässt sich mit einfachen Grundübungen praktizieren. Grundübungen zeichnen sich dadurch aus, dass sie prinzipiell größere Teile des Körpers beanspruchen und sich bei ihrer Ausführung mehrere Gelenke bewegen. Klassisches Beispiel einer solchen Übung ist die Kniebeuge

Material:

– Langhantelstange
– Gewichte
– Medizinbälle

Bewegungsbeschreibung:

Dynamische, schnellkrafttypische Bewegungsausführung

Plyometrisches Training, Bewegungsauswahl

1. Unterkörper, ziehend: Kreuzheben
2. Unterkörper, drückend: Kniebeuge
3. Oberkörper, ziehend, vertikal, oberer Bereich: Klimmzüge
4. Oberkörper, drückend, vertikal, oberer Bereich: Frontdrücken
5. Oberkörper, ziehend, horizontal: vorgebeugtes Rudern
6. Oberkörper, drückend, horizontal: Bankdrücken
7. Oberkörper, ziehend, vertikal unterer Bereich: aufrechtes Rudern
8. Oberkörper, drückend, vertikal unterer Bereich: Dips

Mit Medizinball (gelenkschonender):

1. Auf dem Rücken liegend und den Ball beidarmig explosiv nach oben stoßen
2. Auf dem Rücken liegend und den Ball einarmig explosionsartig nach oben stoßen
3. Übung 1 bis sowohl im Sitzen als auch im Stehen praktizieren
4. Den Medizinball beidhändig werfen / stoßen nach vorn
5. Wie vorhergehende Übung nach oben stoßen / werfen
6. Übungen auch einarmig möglich
7. Schockwürfe
8. Mit Kniehockstrecksprung mit anschließenden Slam auf den Boden
9. Slam auf den Boden

3. April 2013 um 14:46

Koordinationstraining mit allgemeiner Konditionierung

Koordinationstraining ist äußert wichtig für Athleten um eine gute Leistung zu erbringen und um auch Verletzungen präventiv entgegenzuwirken. Jedoch benötigen die Athleten auch eine gute Grundlage, was das Muskelkorsett angeht.

Mit einfachsten Übungen kann man schon im Jugendbereich eine allgemeine Konditionierung mit einem Koordinationstraining kombinieren. Mit verschiedenen Staffelspielen, kann man eine Konditionierung mit einem Koordinationstraining verbinden.

Materialien:

– Staffelstab
– Bälle
– Turnmatten / Weichbodenmatten
– Tischtennisschläger
– Tischtennisball
– Kegel / Hüttchen

Ausgangsstellung:

Alle Teilnehmer bilden gleichmäßig starke Gruppen und stellen sich hintereinander auf.

Methodische Reihe:

Das folgende Bild soll nur ein Beispiel sein und als Anregung dienen. Den Möglichkeiten und Variationen sind keine Grenzen gesetzt.

Wir wollen Staffelspiele absolvieren und damit alle wissen, wie es funktioniert, sollte man anfangs Unklarheiten klären und vielleicht die erste Runde langsam durchgehen, damit es auch der letzte verstanden hat.

Koordinierungs – und Konditionierungselemente:

Koordinationselemente:

– Vorwärtsrolle / Rückwärtsrolle

– Über Turnbank balancieren

– Slalom lauf

– Plyometrische Sprünge (von Kasten runter und wieder hoch auf einen anderen Kasten springen)

– Fuß Tappings / Lauf ABC vorgaben

– Verschiedene Sprungarten verwenden z.B. einbeinig, Wechselsprünge etc.

– Koordinationsleiter / – hürden

– Drehungen

– Verbundene Augen – Partner führt

– Zusatzelemente z.B. Bälle jonglieren, dribbeln oder Tischtennisball mit Schläger hoch spielen

– Eier – Löffel – Lauf

– Seilspringen

Konditionierungselemente:

– Im Jugendbereich am besten alles mit dem eigenen Körpergewicht. Im späteren Leistungsbereich, kann und darf mit Zusatzgewichten z.B. Partner gearbeitet werden

– Vierfüßler Lauf vorwärts / rückwärts / seitwärts

– Krebsgang vorwärts / rückwärts / seitwärts

– Froschsprünge

– Plyometrische Sprünge auf Kästen / Matten etc.

– Schubkarre mit Partner

– Huckepack laufen mit Partner

– Kriechen

– Kästen übersteigen / überspringen

– Seilspringen

– Medizinbälle transportieren / werfen / stoßen

Anforderungen / Schwierigkeiten:

1. Es wird umso schwieriger, desto komplexer die Aufgaben werden und je mehr Koordinative Fähigkeiten angesprochen werden z.B. aus dem Krebsgang eine Vorwärtsrolle machen, danach eine sofortige 360° Drehung , verbunden mit einen Hockstrecksprung mit anschließender Rückwärtsrolle, wo anschließend ein hüfthoher Kasten übersprungen werden muss.

2. Vom leichten zum schwierigen ran arbeiten

3. Wenn man mit Kommandos arbeitet, werden noch Zusatzelemente wie zum Beispiel die Reaktionsfähigkeit trainiert.

8. Februar 2013 um 23:26

Die Abhängigkeit von koordinativen und konditionellen Leistungsvoraussetzungen

Koordinative Leistungsvoraussetzungen gehen sehr stark mit konditionellen Niveauebenen einher. So kann man in fast allen Sportarten beobachten, dass eine Abnahme von konditionellen Potentialen eine Beeinträchtigung der koordinativen Fähigkeiten zu Folge hat.

Um die Stabilität koordinativer Leistungspotentiale zu verbessern, ist es sinnvoll, das Konditionstraining mit einem Koordinationstraining zu verknüpfen. Das geht in beide Richtungen. So können zum einen koordinativen Übungen durch physischen Belastungsdruck durchgeführt werden. Die andere Variante wäre, koordinative Elemente verstärkt in konditionelle Trainingsübungen einfließen zu lassen, um die koordinativen Anforderungen sportartspezifischer auszubilden.

Kraftübungen in Verbindung mit koordinativen Anforderungen

Eine typische Übung, die den Zusammenhang zwischen konditionellen und koordinativen Leistungsvoraussetzungen gut zeigt, ist das Krafttraining von alpinen Skiläufern. Alpine Skiläufer müssen zur Bewältigung der Pisten hohe Kräfte unter äußerst labilen Gleichgewichtsbedingungen aufbringen. Um diese spezifische Kraftvoraussetzungen zu trainieren, werden Kniebeugen oder Übungen mit einer Langhantel auf instabilen Standflächen durchgeführt. Der labile Untergrund wird mit Hilfe von Weichbodenmatten und so genannten Wackelbrettchen simuliert.

Eine Erhöhung der koordinativen Anforderungen kann ebenso erreicht werden, wenn man die äußeren Bedingungen erleichtert. So könnten Basketballer beispielsweise mit einem deutlich leichteren Ball trainieren. Oder Eishockeyspieler führen ein Training mit normaler Trainingskleidung durch. Ohne die Eishockeyausrüstung, die mehre Kilogramm wiegt, werden die Bewegungsabläufe kann anders wahrgenommen und verarbeitet. Auch das kann die koordinative Variabilität verbessern.

Koordinationstraining unter Ermüdungsbedingungen

Ein letzter Bereich, der den Zusammenhang zwischen konditionellen und koordinativen Leistungsvoraussetzungen verdeutlicht, ist ein Koordinationstraining, das unter Ermüdungsbedingungen stattfindet. Wichtig ist, dass bei dieser Form des Koordinationstraining sicher beherrschte technische Fertigkeiten zur Anwendung kommen, um zu vermeiden, dass diese unter der variablen Ausbildung in der Ermüdungsphase wieder „verloren“ gehen können.

Die Sportwissenschaft spricht von einem Kompensationseffekt des Zentralen Nervensystems. So schaltet der Körper bei Ermüdungserscheinungen einfach auf andere motorische Einheiten um. Die Folge: Die Ausbildung von koordinativen Fähigkeiten kann beim Training unter Ermüdungsbedingungen zusätzlich optimiert werden.
Fazit:
Um die Ausprägung und Schulung von koordinativen Leistungsvoraussetzungen zu verbessern, hat es sich als sinnvoll erwiesen, diese mit konditionellen Elementen zu verbinden, mit dem Ziel, den physischen Belastungsdruck zu erhöhen.

22. Dezember 2012 um 15:14

Volleyball-Koordinationstraining, Auge-Ball-Hand-Körper-Koordination

Hauptaugenmerk auf Raum-und Zeitkoordination

Jeder Volleyballspieler des Teams wird mit einem Ball ausgestattet und postiert sich so in der Halle, dass er genügend Abstand zu den anderen Spielern hat.

Der Volleyball wird von den Spielern am Ort geworfen und nach kurzer Zeitfolge wieder aufgefangen. Die Schwerpunkte der Aufgabenstellung liegen in der Raum- und Zeitkoordination.

Durchführung/Variation von Wurf- und Fangübungen

  • Der Ball wird im Sprung hochgeworfen und im nächsten Sprung wieder aufgefangen
  • Der Ball wird hochgeworfen und nach einer Drehung wieder aufgefangen
  • Ball wird hochgeworfen, den Ball einmal auftippen lassen, im nächsten Moment durchlaufen oder durchkriechen und ihn anschließend wieder mit der Hand aufnehmen
  • Den Ball nur mit einer Hand fangen und wieder aufnehmen, auch der Handwechsel ist sinnvoll: Mit der linken den Ball hochwerfen und mit der rechten Hand wieder auffangen und umgekehrt
  • Die bisher geübten Aufgabenstellungen im Laufen, sowohl vorwärts, als auch rückwärts praktizieren
  • Die bisherigen Aufgabenstellungen auf nur einem Bein absolvieren
  • Die bisherigen Aufgabenstellungen im Krebsgang oder breitbeinig durchführen
  • Eine weitere Erschwerung wären koordinative Zusatzaufgaben, wie kurz den Boden berühren oder eine spezielle Schrittfolge genau dann, wenn der Ball sich nach dem Werfen noch in der Luft befindet
  • Genauso erschwerend im Rahmen der Bewegungskoordination wäre die Ausführung der Übungen mit zwei Bällen
  • Eine andere Variante ist, statt dem Werfen und Fangen das obere Zuspiel zu verwenden: Der Ball wird nicht nach oben geworfen, sondern gepritscht und in der gleichen Körper- und Handstellung wieder aufgenommen
  • Auge-Ball-Hand-Körper-Koordination als Partnerübung

    Das Team wird in Zweiergruppen aufgeteilt. Wobei der eine Partner in der einen Feldhälfte steht und der andere Spieler auf der gegenüberliegenden Seite. Beide Spieler haben einen Volleyball in der Hand und spielen sich gleichzeitig die Bälle zu, während sie kurz danach den ankommenden Ball des Partners fangen. Die Bälle können unterschiedlich geworfen oder gespielt werden. (Schock-, Schlag- oder Einwurf, getosst)

    Variationen

    – hinter dem Rücken fangen

    – den Ball zwischen den Beinen aufnehmen

    – kurz bevor die Bälle geworfen werden, gibt der Partner das Kommando, auf welche Weise der Ball zugeworfen wird, so dass der Zuwerfer nur kurze Zeit hat, sich auf das veränderte Handlungsziel einzustellen

    – auch ein oberes Zuspiel statt des Werfens ist denkbar

    – bevor das obere Zuspiel zum Partner erfolgt, muss der Ball einmal auf dem Kopf oder einem anderen Körperteil geprallt werden

    13. Dezember 2012 um 16:14

    Wahrnehmungstraining, Teil 2

    Kinästhetische Anforderungen variieren

    Die Variation der kinästhetischen Informationsanforderungen wird in vielen Sportarten bereits durch die Schulung der kinästhetischen Differenzierungsfähigkeit berücksichtigt und abgedeckt.

    In der Regel wird eine Veränderung der kinästhetischen Anforderungen erreicht, indem ein Sportler eine Serie von Sporthandlungen mit fein abgestuften Krafteinsätzen bewältigt.

    Ballzielwurf mit unterschiedlichen Gewichten

    Eine Möglichkeit sind Zielwurfe mit Bällen, die sich im Gewicht unterscheiden. Der Ballzielwurf könnte sowohl mit der Hand, aber auch als Zielschuss mit dem Fuß durchgeführt werden. Die Rahmenanforderungen bleiben konstant, während die Überwindung der äußeren Widerstände von Fall zu Fall variiert.

    Kinästhetische Differenzierungen in anderen Sportarten

    Andere Ansätze könnten mit der Veränderung der Untergrundbedingungen einhergehen, die ein verändertes Krafteinsatzverhalten nach sich ziehen. Beim Weitsprung beispielsweise könnte die Absprungstelle glatt, sandig oder nachgiebig gestaltet werden.

    Beim Rudern wär der Einsatz von unterschiedlichen Blattgrößen denkbar, um die kinästhetischen Anforderungen systematisch zu verändern. Im Wintersport sind unterschiedliche Schneebedingungen willkommen, um die Wahrnehmungsfähigkeit im Zuge eines Koordinationstrainings zu schärfen.

    Veränderung der taktilen Informationsanforderungen

    Folgende Änderungen der taktilen Informationsanforderungen können die Bewegungskoordination erschweren und wichtiger Bestandteil eines Wahrnehmungstrainings sein:

    1. Erleben von Gegensatzerfahrungen

    Diese können bei Wassersportarten durch das Verkleinern und Vergrößern der Flächen, die dem Vorschub dienen, ausgelöst werden. Beim Schwimmen wiederum sind spezielle Hand- und Fingerstellungen möglich, um die taktilen Anforderungen im Zuge der Bewegungsausführung zu verändern.

    Die Veränderung des Blattwinkels beim Eintauchen des Paddels wiederum wäre im Kanusport eine Variante, um diese spezifischen Koordinationseffekte hervorzurufen.

    2. Verwendung von untypischen Trainingsmitteln

    So kann beispielsweise ein Handballer seine taktilen Erfahrungen schärfen, indem er mit Handschuhen trainiert oder Bälle verwendet, die eine andere Oberfläche (sehr glatt oder übermäßig rau) besitzen.

    Ein Fußballer könnte das Training dagegen mit Straßenschuhen durchführen oder ein Schuhwerk verwenden, dass den normalen Bewegungsablauf erschwert.

    26. November 2012 um 14:00

    Wahrnehmungstraining, Teil 1

    Das Wahrnehmungstraining kann forciert werden, indem man die zu Aufgabenbewältigung erforderlichen Informationsbedingungen verändert. Die Informationsanforderungen können sowohl verändert als auch gesteigert werden. Dabei ist folgendes zu beachten:

    Eine Erschwerung der Wahrnehmungsbedingungen kann auf 2 Wegen erfolgen. Zum einen können das Informationsangebot bzw. die Reizvielfalt erhöht werden, zum anderen ist es aber auch möglich, die Informationsdichte zu verringern. So kann beispielsweise bei der visuellen Wahrnehmung sowohl zu wenig Licht als auch zu viel Licht in Form einer Blendung eingesetzt werden, um die Wahrnehmungsanforderungen zu erschweren.

    Die Koordinationsanforderung beim „Herunterfahren“ eines Informationsreglers erhöht sich, weil es zu einer Verlagerung auf andere Sinneskanäle kommt, so zum Beispiel bei der taktilen oder kinästhetischen Information, wenn die visuellen Informationskomponenten reduziert werden.

    Änderung der optischen Informationsanforderungen

    Folgende Änderung der optischen Informationsanforderungen kann die Bewegungskoordination erschweren:

    • Veränderung der Beobachtungsentfernung und -perspektive
    • Erhöhung der Komplexität des visuellen Feldes (Spielen vor einem homogen farbigen Hintergrund im Gegensatz zu Spielen vor einem „unruhigen“ Hintergrund)
    • Veränderung der Dynamik des zu beobachteten optischen Feldes (höhere Bewegungsgeschwindigkeiten der teilnehmenden Objekte)
    • schwache Beleuchtungen im Gegensatz zu sehr grellen bzw. blendendem Licht
    • Wechsel der Beleuchtungsbedingungen (Licht/Schatten)

    Änderung der akustischen Informationsanforderungen

    Folgende Änderung der akustischen Informationsanforderungen kann die Bewegungskoordination erschweren:

    • Verringerung bzw. Übertreibung rhythmischer Vorgaben (So kann der Rhythmus durch Klatschen, Musik oder einen akustischen Schrittmacher hervorgerufen werden, an dem sich der Sportler wechselseitig orientieren muss)

    • künstliche Geräuschkulissen erzeugen, wie ungewohnter Lärm, hervorgerufen beispielsweise durch Fangesänge

    • Ausschalten der typischen Rückmeldungsgeräusche (Umgebungsgeräusche wie Zurufe, Ballprellen, usw.) infolge der spezifischen Bewegungsausführung
    (Das kann zum Beispiel mit dem Einsatz von Kopfhörern erfolgen, welche die Umgebungsgeräusche überdecken)

    Wichtig ist beim Wahrnehmungstraining, neben der Änderung der akustischen und optischen Informationsanforderungen auch andere variierende Bedingungen mit einzubeziehen, um die präzisen Bestimmung von Eigen- und Fremdbewegungen zu verbessern. Das können zum Beispiel zusätzliche Kopfbewegungen, unterschiedliche Ausgangstellungen oder Bewegungsgeschwindigkeiten sein.

    31. Oktober 2012 um 16:22

    Bestandteile des Koordinationstrainings, Teil 1

    Wahrnehmungstraining

    Die Aufnahme und Verarbeitung von sensorischen Informationen nimmt eine Schlüsselrolle im Koordinationsprozess ein – im Allgemeinen fasst man diesen Bereich mit dem Wort Wahrnehmung zusammen. Ein spezielles Wahrnehmungstraining ist im Rahmen der Bewegungskoordination daher unerlässlich. Ziel beim Wahrnehmungstraining muss es sein, die Sensibilisierung für aufgabenrelevante Informationen sowie deren Verarbeitung zu forcieren.

    Bewegungsempfindungen in den Vordergrund rücken

    Dabei sollte das Augenmerk auf dem Bewusstmachen der unterschiedlichen Bewegungsempfindungen liegen. Hilfreich dabei ist es, die elementaren Orientierungspunkte für die Feinkoordination zu finden, um auch geringe Unterschiede im Informationsangebot differenziert wahrzunehmen.

    Eine wesentliche Bestandteil des Wahrnehmungstrainings ist, auch irrelevante oder störende Informationen zu erkennen und zu lernen, diese auszublenden beziehungsweise sich nicht von diesen ablenken zu lassen. So könnte das beim Sportspiel zum Beispiel das Attackieren eines Gegenspielers sein oder akustische Signale wie Zurufe.

    Wahrnehmungstraining sportartspezifisch ausrichten

    Unter Erhöhung des Zeitdrucks nimmt das Wahrnehmungstraining eine andere Intention an. So geht es zum Beispiel beim Volleyballtraining im Leistungssport oftmals mehr darum, weniger wahrscheinliche Situationsfolgen auszuschließen, um vor allem Aktionszeit zu gewinnen.

    Wichtig ist es, dass Situations- und Entscheidungstraining stets mit konkreten und praxisorientierten Bewegungsaufgaben zu verbinden. Sportspiele sind zudem von komplexen Handlungsketten geprägt – das Wahrnehmungstraining sollte hier in die Realisierung von Handlungsketten eingebettet werden.

    Gleichgewichtstraining

    Die Gleichgewichtsfähigkeit ist eine der koordinativen Fähigkeiten. Im Rahmen des Koordinationstrainings nimmt sie allerdings eine Sonderrolle ein, ist im Vergleich zu den anderen koordinativen Fähigkeiten als fundamentaler einzustufen. Beim Koordinationstraining ist das Training der Gleichgewichtsfähigkeit wie eine Art roter Faden zu sehen.

    Anders ausgedrückt: Die Gleichgewichtsregulation ist auf allen Niveaus des Koordinationstrainings unverzichtbar. Genauso wie beim Wahrnehmungstraining muss das Gleichgewichtstraining mit relevanten Bewegungsaufgaben kombiniert werden.

    26. Oktober 2012 um 19:30

    Methodische Grundsätze im Koordinationstraining

    Im Gegensatz zum Erlernen von motorischen Bewegungsfertigkeiten und sportlichen Techniken, die durch eine Vereinfachung der Bewegungsaufgabe gekennzeichnet sind, geht es bei der Schulung der koordinativen Fähigkeiten darum, Bewegungsaufgaben oder Handlungssituationen zu erschweren. Wichtige Intention beim Kooordinationstraining ist es, die Informationsanforderungen und Druckbedingungen so zu verändern, dass ungewohnte Bewegungsaufgaben entstehen.

    Wiederholen ohne Wiederholung

    Während es beim Training der motorischen Fähigkeiten darum geht, die Übungen vom Einfachen zum Schweren „einzuschleifen“, das heißt, diese wieder und wieder zu wiederholen, verläuft es beim Koordinationstraining im weitesten Sinne genau umgekehrt:

    Ziel ist es nicht, die Mittel zur Lösung einer Bewegungsaufgabe zu wiederholen, sondern den Lösungsprozess an sich zu vervollkommnen, um im Rahmen einer Situation eine gewisse Handlungsvielfalt zu erreichen. Der Vorteil ist, dass sich mit dem Ausreifen der Bewegungskoordination auch die motorischen Bewegungsfertigkeiten verfestigen.

    Problemlösungsstrategien entwickeln

    Beim Training der Koordination geht es um die Entwicklung und Automatisierung von Problemlösungsstrategien. Dabei tangieren die Problemlösungsstrategien unterschiedliche Ebenen. Teilbereiche sind zum Beispiel Aufmerksamkeits-, Wahrnehmungs-, Entscheidungsstrategien und andere.

    Überhaupt ist das variable Üben von Bewegungen immer sinnvoll, schon aus dem Grund, weil die nie gänzlich übereinstimmenden Rand- und Systembedingungen für die Bewegungskoordination keine identischen Bewegungswiederholungen ermöglichen. Eine Bewegung muss eigentlich immer von Grund auf neu organisiert und programmiert werden.

    Ungewohnte Bewegungshandlungen trainieren

    Koordinative Leistungsvoraussetzungen können nur durch anspruchsvolles Training und vergleichbare Übungsfolgen gefestigt werden. Was sind koordinativ anspruchsvolle Aufgaben? Koordinativ anspruchsvolle Übungsfolgen sind neue, ungewohnte Bewegungshandlungen, die durch Kombination und Variation einen erhöhten koordinativen Schwierigkeitsgrad bekommen.

    Koordinationstraining, die methodische Grundformel

    Das Training der Bewegungskoordination lässt sich auf einen Grundformel reduzieren, die über alle Handlungsfelder des Sports uneingeschränkt Gültigkeit besitzt:

    Das Koordinationstraining kombiniert die Ausführung sicher beherrschter Bewegungsfertigkeiten und sportlicher Techniken mit einer systematischen Erschwerung oder Variation der Informationsanforderungen (vor allem im Hinblick auf die sensorische Vielfalt), und Druckbedingungen und führt letztendlich dadurch zu ungewohnten und anspruchsvollen Bewegungsaufgaben, die eine bessere Bewegungskoordination nach sich ziehen.

    8. Oktober 2012 um 17:21

    Grundlagen des Koordinationstrainings

    Was sind koordinative Fähigkeiten?

    Eine sportliche Bewegung setzt sich aus einer Vielzahl von Teilbewegungen zusammen, die präzise aufeinander abgestimmt werden müssen, um eine erfolgreiche Handlung nach sich zu ziehen. Eine zielgerichtete sportliche Bewegung ist einer Reihe von Regulations- und Steuerungsprozessen unterworfen.
    Mehrere korordinative Fähigkeiten steuern den Gesamtprozess der Bewegungskoordination. In der Regel treten die koordinativen Fähigkeiten nicht einzeln auf, sondern stehen in einer ständigen Wechselbeziehung zueinander.

    Insbesondere Spielsportarten sind im besonderen Maße von der Abstimmung und der Güte der einzelnen koordinativen Fähigkeiten abhängig. Die Sportwissenschaft unterteilt die koordinativen Fähigkeiten in sieben elementare Leistungspotentiale:

    Die Reaktionsfähigkeit, Orientierungsfähigkeit, Gleichgewichtsfähigkeit, Kopplungsfähigkeit, Umstellungsfähigkeit und die Rhythmisierungsfähigkeit. Eine Sonderrolle unter den koordinativen Fähigkeiten nimmt die kinästhetische Differenzierungsfähigkeit ein oder kurz der Bewegungssinn bei sportlichen Bewegungen. Der kinästhetische Bewegungssinn ist wichtig, um sportliche Bewegungen genau und mit der notwendigen Ökonomie durchzuführen.

    Reaktionsfähigkeit, Kopplungsfähigkeit und Orientierungsfähigkeit

    Die Reaktionsfähigkeit zeigt die Fähigkeit an, wie schnell man in der Lage ist, auf sportliche Situationen mit einer motorischen Reaktion zu antworten. Geht es darum eine Reihe von Teilbewegungen in ihrer zeitlichen und räumlichen Dimension aufeinander abzustimmen, spricht man von der Kopplungsfähigkeit. Kann ein Sportler seine Lage und Bewegung im Raum im Rahmen einer sportlichen Handlung gut steuern, verfügt er über eine gute Orientierungsfähigkeit.

    Gleichgewichtssinn und Rhythmisierungsfähigkeit

    Die Gleichgewichtsfähigkeit beschreibt die Fähigkeit während einer sportlichen Aktion das Gleichgewicht des Körpers zu halten, welches durch unterschiedliche Körperpositionen im Raum ständig gestört wird. Gelingt es einem Sportler schnell und reibungslos von einem motorischen Handlungsprogramm in ein anderes zu schalten, spricht man von einer gut ausgeprägten Umstellungsfähigkeit.

    Die Rhythmisierungsfähigkeit wiederum wird genau genommen von zwei Fähigkeitspotentialen charakterisiert. Zum einen geht es bei der Rhythmisierungsfähigkeit darum, einen bestimmten Rhythmus einer Bewegung aufzunehmen. Zum anderen ist es für die sportliche Leistungsfähigkeit unabdingbar sich den verändernden Bedingungen der Umwelt anzupassen und damit den zugehörigen Rhythmus an sein Bewegungsmuster anzugleichen.